Magazin für Spiritualität und Ökologie, Spuren Schweiz

Danke dem Magazin Spuren, dem Magazin für Spiritualität und Ökologie. Besonders danke ich Herrn Frischknecht für seine Zeit und das tiefe Eintauchen in mein Buch. Das es sie zu diesem wundervollen Artikel verleitet hat. Dafür bin ich sehr dankbar!

Aus dem Trott des Alltags raus in die Natur. Bei einer Visionssuche entfällt das Vertraute, und es kommt zu einer Neuorientierung. Catherine Eschweiler hat es gewagt und ist aus Deutschland in den Tessin gefahren. Wo sie nachts einer alten Angst und ihrer Oma begegnete.

Als sie von zu Hause losfährt, ist sie aufgeregt und voller Bedenken. Worauf hat sie sich da bloss eingelassen? Kein Date auf Partnersuche, kein Vorstellungsgespräch, keine Hausbesichtigung. Catherine Eschweiler (43) fährt aus dem deutschen Rheinland ins Tessin. Dort wird sie auf eine Gruppe von Frauen treffen, um ein Abenteuer zu bestehen: in der Bergwelt auf Visionssuche gehen.

Was als Brauch bei indigenen Völkern zur Tradition gehört, hat seinen Weg gefunden zu uns. Während einer Visionssuche setzt sich ein Mensch bewusst aus der Gesellschaft ab und lebt für einige Tage alleine unter freien Himmel. Unter Fasten und Schweigen gilt es, den Stimmen der Natur zu lauschen und subtile Zeichen wahrzunehmen, wie sie einem unter «Normalbetrieb» kaum auffallen würden. Die Umstände des Retreats setzen aber auch viel an Emotionen frei, und nicht selten melden sich visionäre Träume.

Bei Catherine Eschweiler sind es keine grossen, richtigungweisenden Bilder, die sie in den Tagen und Nächten des Alleinseins umtreiben. Hauptsächlich schlägt sie sich herum mit Kälte, Nässe und Angst. Ausgerechnet vor dem Alleinsein in der freien Natur ängstigt sie sich, und das will so gar nicht zu ihrem Selbstbild passen. Als Kind war sie ein Wildfang, der Wald war ihr Rückzugsort und Heimat gewesen. Als ihre geliebte Oma verstarb, war es damit auf einen Schlag vorbei.

Dieser Angst stellte sie sich mit der Visionssuche. Als sie nachts alleine im Zelt lag, lauschte sie stundenlang verschreckt ihr unbekannten Geräuschen. In ihrem Buch «Die Wiederentdeckung meiner Stille» (lebeliebeatme.de) schreibt sie, wie sie flehend und wimmernd im Schlafsack lag, während der wahrgewordene Albtraum jede Zelle ihres Körpers durchdrang.

Da wird es unverhofft ruhig, und es meldet sich die Stimme der Oma. Die Verstorbene beruhigt sie und bedankt sich bei ihr dafür, dass sie nun beide von dieser Angst befreit habe. Anderntags schreibt Catherine Eschweiler ins Tagebuch: «Ich bin klar in mir. Ich nehme Leichtigkeit und Ruhe in mir wahr.»

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In die eigene Verbindung und in die Verbindung mit der Natur zu gehen, wird dein fühlendes Wesen nähren.

So wie du bist, bist du wundervoll,
vergiss das nie!